Ursprung, Heimat und Verbreitung des Sauvignon Blanc
Die Heimat des Sauvignon Blanc liegt im französischen Loire-Tal und lässt sich bis rund 300 Jahre nach Christus zurückverfolgen. Die natürliche Kreuzung entstand wahrscheinlich aus Traminer und einem noch unbekannten Partner, die geläufige Meinung dass Chenin Blanc eines der gesuchten Elternteile ist, konnte bei einer DNA-Analyse im Jahre 1999 widerlegt werden. Heute sind weltweit rund 115.000 Hektar mit Sauvignon Blanc bestockt, Frankreich liegt mit rund 25.000 Hektar auf Platz 1 in der internationalen Statistik.
In Frankreich werden die klassischen Weißweine aus Sauvignon Blanc nicht unter dem Rebsortennamen vertrieben, sondern unter der Appellation, wie an der Loire z.B. unter Sancerre und Pouilly Fumé. Im Bordelais ist der Sauvignon Blanc oft der Verschnittpartner in den Weißweinen der Region.
Ansprüche an das Klima und die Lage
Sauvignon Blanc benötigt viel Sonne, jedoch sollte das Klima nicht zu warm sein, sonst verliert er seine Rasse und seine typische Aromatik. Der Anspruch an die Böden ist nicht so hoch, der Sauvignon Blanc bevorzugt jedoch etwas kargere Böden, was den starken Wachstumstrieb einschränkt.
Die Renaissance des Sauvignon Blanc
In den 1980er und 1990er Jahren erlebte die Rebsorte Chardonnay weltweit einen Boom und folglich änderte sich der Geschmack der Konsumenten, hin zu opulenteren Weinen mit deutlichem Holzeinfluss und mehr Muskeln. Mit diesen Attributen konnte der Sauvignon Blanc zur damaligen Zeit nicht dienen und somit sank auch die Nachfrage nach ihm. In den 1970er Jahren pflanzte Montana Wines auf der neuseeländischen Südinsel die ersten Sauvignon Blanc Reben und legte so den Grundstein für den späteren Boom. In den 1990er Jahren drängten die neuseeländischen Sauvignon Blancs auf den Markt, der Praxis entsprechend mit der Rebsorte auf dem Etikett. Gerade die Vertreter aus Marlborough waren erfrischend anders. Die Weine zeigten sich hocharomatisch mit klarer explosiver Frucht und kräftigem Körper, ganz anders als die eher verhalteneren und strafferen Vertreter aus Frankreich. Etwas später zeigten auch die südafrikanischen Winzer eindrucksvoll ihr Können und erweiterten die Erfolgsstory um ein weiteres Kapitel.
Sauvignon Blanc erobert die Weinwelt
Sauvignon Blanc liegt heute voll im Trend und ist in den letzten Jahren sogar in die Top 20 der am häufigsten angebauten Rebsorten aufgerückt. Heute wird der Sauvignon Blanc so gut wie in jedem Weinbauland angebaut , wie oben schon erwähnt liegt die Anbaufläche heute bei rund 115.000 Hektar und die Tendenz ist weiterhin steigend.
Sauvignon Blanc in Deutschland
Deutschlands vermutlich älteste Sauvignon Blanc Anpflanzung befindet sich im badischen Durbach. Hier wurde vom Gräflich Wolff Metternich´schen Weingut schon 1956 eine Parzelle mit Sauvignon Blanc bestockt. Die Setzlinge stammten vom bordelaiser Weingut Château d´Yquem. Seit 1999 ist der Sauvignon Blanc in Deutschland auch offiziell für den Qualitätsweinbau zugelassen. Auch Deutschland folgt dem weltweiten Trend und somit steigt die Rebfläche des Sauvignon Blanc stetig. Im Jahr 2000 betrug die Rebläche rund 20 Hektar, heute sind rund 700 Hektar im Ertrag. Gerade in den letzten 5 Jahren war die Entwicklung der Neupflanzungen am dynamischsten.
In Deutschland gibt es vielleicht das vielfältigste Angebot an Weinen aus der Rebsorte Sauvignon Blanc, was sich von einem schlankeren Stil bis hin zu einem üppigen und exotischen Typus erstrecken kann.
Der pfälzer Winzer Markus Schneider treibt es mit seinem Kaitui auf die Spitze, einen solch perfekt akzentuierten Sauvignon Blanc nach neuseeländischem Vorbild gibt es nur bei ihm. Um dies zu erreichen betreibt Markus Schneider einen sehr hohen Aufwand. Die Trauben stammen aus mehreren Weinbergen und werden in 3 Etappen gelesen. Im Keller wird dann mit neuseeländischen Hefen kühl und reduktiv vergoren.