Markus Schneider und die Entdeckung der Kühle
Mainstream oder nicht, das ist hier sicher nicht die Frage. Aber dennoch ein paar persönliche Worte zu den Weinen von Markus Schneider.
Markus Schneider wird ja immer wieder vorgeworfen Marken-, bzw. Mainstreamweine zu erzeugen. Sicherlich sind die „Einstiegs-Weine“ von Markus Schneider keine Individualisten oder gar terroirbezogene Weine, aber Sie sind Jahr für Jahr auf einem sehr guten Qualitätsniveau und treffen den Nerv der Zeit. Der Erfolg gibt ihm recht und ja, ich mag seine Weine.
Faszination Markus Schneider
Markus Schneider wäre nicht Markus Schneider wenn er nicht regelmäßig geniale Dinge aus dem Ärmel schütteln würde und damit die Weinwelt aufs Neue überrascht. Genau mit dieser Kontinuität strahlt er eine ganz spezielle Faszination auf mich aus.
Zwei seiner Weine haben mich im letzten halben Jahr besonders überrascht und lassen mich etwas ratlos, aber begeistert zurück.
Was ist das für cooles Zeug?
Kühle, woher kommt diese Kühle? Diese Frage habe ich mir zum erstenmal gestellt, als ich den 2012er Blaufränkisch von Markus Schneider im Glas hatte. Ein Wein der mich von Anfang zu begeistern wusste. Mit seinem enormen Trinkfluss, seiner Typizität und die, durch die angesprochene Kühle, entstehende Spannung im Mund. Für mich gehört er zweifelsfrei zu den besten deutschen Blaufränkischen, bzw. Lemberger des Jahrgangs.
Gleich mit dem Jungfernjahrgang 2012 hat Markus Schneider also einen faszinierenden, individuellen, aber dennoch sortentypischen Blaufränkisch auf Flasche gezogen. Vielleicht ist dieser Wein so anders, weil ihm niemand solch einen Wein zugetraut hat und er es der Weinwelt zeigen wollte. Oder aber er konnte sich hier einfach austoben, weil niemand irgendeine Erwartung oder Idee von diesem Wein hatte.
Das es sich hierbei aber nicht um ein Versehen handelte, beweist er nur knapp ein halbes Jahr später mit einem anderen Wein, und sogar von einem anderen Kontinent.
Kühles Südafrika
Zusammen mit seinem Freund Danie Steytler vom südafrikanischen Weingut Kaapzicht produziert Markus seit dem Jahrgang 2009 einen Rotwein am Kap. Die beiden ersten Weine aus 2009 und 2011 sind typische Bordeaux-Blends, welche von Merlot und Cabernet Sauvignon dominiert werden.
Beim 2012er Jahrgang erkennt man schon beim Blick auf das Rückenetikett eine Veränderung. Mit 64 Prozent steht hier der Shiraz an erster Stelle und nicht mehr der Merlot, bzw. Cabernet. Trotz dieser Vorzeichen war ich beim Verkosten völlig überrascht, denn auch hier ist eine Kühle eingezogen, die ich faszinierend und sehr spannend finde.Der Vet Rooi Olifant zeigt eine große Harmonie zwischen Frucht und Holz, er ist samtig, saftig, würzig, vielschichtig und sehr lange nachhallend.
Ich bin gespannt was uns in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren noch alles erwartet. Markus Schneider Weine kaufen